… es beginnt in Nase und Darm
Gestern war es also so weit. Der auch in den Medien angekündigte Vortrag „Parkinson – was ist wirklich wirksam“ lockte an die 200 Zuhörer in den Hörsaal der Medizinischen Universität Graz, großteils Menschen mit Parkinson, aber auch Studenten und einige Fachleute.
Nun. Was wirklich wirksam ist blieb ein Geheimnis, denn die Forschungsarbeiten gehen träge voran, auch wenn der deutsche Referent Prof. Dr. Georg Ebersbach Hoffnung machte, dass die nächsten 5 bis 10 Jahre einen Durchbruch im Kampf gegen Parkinson bringen sollten. Sein Geheimtipp war die Arbeit des Wiener Forschungsinstituts Affiris AG, an der u.a. auch Dr. Dieter Volc beteiligt ist.
Der Vortrag selbst war sehr anschaulich, mit vielen Fallbeispielen und immer wieder Kurzvideos, die die Symptome der Parkinson’schen Krankheit zeigten. Dass Parkinson in Nase oder Darm entsteht und durch ein Schlüsselerlebnis ausgelöst wird wurde bis dato noch nie so deutlich gesagt und verwunderte.
Abseits des Vortrages brachte der Abend schöne Begegnungen mit Parkinson Betroffenen. Von PON waren 25 Personen gekommen und wir bedanken uns beim Veranstalter MEFO Graz für den Gruppentarif wie auch bei unseren Mitgliedern fürs Kommen.
Letztlich bleibt von diesem Abend die Gewissheit, dass Parkinson Betroffene Stiegen steigen können, denn der Hörsaal war schwindelerregend hoch, die Sitze meine Überbeweglichkeiten noch unterstützten und ich den Vortrag lang am hin und herdrehen war, dass ich überhaupt zum ersten Mal in einer Vorlesung auf einer Universität war und der Durst nach dem Referat die Notwendigkeit all dieser Cafés im Univiertel rechtfertigt.
Was jedoch an Gewichtigkeit gewonnen hat – und das hat PON Präsident Gerald Ganglbauer in einer Wortmeldung auch betont – sind die sozialen Kontakte in der Selbsthilfe. Denn Isolation führt zu rascherem Verfall. Wir ließen daher den Vortrag im Café Harrach gemeinsam ausklingen.
Wirklich Neues gab es an diesem Abend nicht. Und was wirklich wirksam ist? Wurde nicht gesagt. Denn jeder Parkinson ist anders.
«Gesundheit ist weniger ein Zustand als eine Haltung» Thomas von Aquin
Die Folien zum Vortrag gibt es von Anni auf Anfrage.
Ulrike Sajko
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