Rückblick. Ein emotionaler.
Was habe ich mir erwartet? Auf Augenhöhe betrachtet zu werden? Dafür bin ich entschieden zu klein. Zu gering in meinem Wissen, zu schüchtern, um mich um Kontakte zu bemühen, zu ängstlich, ja alles richtig zu machen, zu naiv, um zu glauben, was man mir sagt.
Ich hatte mir viele Gedanken gemacht wie ich die Selbsthilfe darstellen wollte.
Am ersten Tag überreichten wir Tulpenzwiebel. Den Sinn zu erklären – nämlich eine Schale mit Zwiebel zu füllen, um im nächsten Frühjahr einen Strauß all jener, die um die Erkrankung Parkinson bemüht sind, zum Blühen zu bringen – scheiterte in den meisten Fällen am Vorbeieilen der Tagungsteilnehmer. Aber wir sollten diese auch nicht überfordern wie eine Freundin riet.
Der Stand von PON war der beste überhaupt, direkt am Eingang zum Vortragssaal und damit nicht zu übersehen, räumlich getrennt von jenen der Pharmafirmen, die im Buffetbereich aneinander gereiht waren. Ein herzliches DANKESCHÖN an die ÖPG für die Möglichkeit, uns präsentieren zu dürfen.
Im Grazer Kongress – einem ehrwürdigen Jugendstil Ambiente vereint mit moderner Technologie – war der erste Tag lang und brachte ein Herantasten an die Teilnehmer, führte zu teilweise sehr persönlichen Gesprächen, es gab Wiedersehensfreude und Schwelgen in Reha-Erinnerungen ebenso wie kühles Ignorieren.
Das Aussehen des PON Standes änderte ich am nächsten Morgen – statt Tulpenzwiebel gab es Gedanken von Betroffenen die die Blicke der Kongressteilnehmer anlockten.
Ich fühlte mich als Parkinson Betroffener wie einAusstellungsstück vor allem wenn meine Hand zitterte und ich vom Stehen und Sitzen steif durch den Raum trippelte. Eine Freundin fragte, ob es irgendeine gute Nachricht vom Kongress gäbe und ich muss sagen: Ich weiß es nicht.
Die Vorträge waren auf Fachleute ausgerichtet, die Gespräche mit den Referenten der Pharmaindustrie durchwegs gut und interessant, neu wohl nur die Anwesenheit von vier Generika-Firmen.
Das Buffet schmeckte und kamen sich in den Pausen sowohl die Ärzte untereinander als auch mit den Vertretern in reger Konversation näher. Präsident Gerald Ganglbauer nutzte die Möglichkeit Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen und einige Projekte zu besprechen.
Sehr freute ich mich auch über Besuch von Parkinson Betroffenen aus anderen Bundesländern.
Samstag brachte wieder eine neue Gestaltung des Standes, minimiert auf die PON Adresse, die sich einprägen sollte. Minimiert auf das Wesentliche.
Zu finden im Internet.
Meine Präsentation war bemüht und als solche erkennbar, es lässt sich jedoch nur schwer abschätzen, wie effizient dieser Auftritt war.
Aber: Ich bin froh, es versucht zu haben.
Uli Sajko
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