Steirer sammelt für Forschungspreis „Auch Menschen mit Parkinson können Rockstars sein“
Mit einem Musikalbum hat Gerald Ganglbauer Geld für einen neuen Parkinson-Forschungspreis gesammelt.
Von Teresa Guggenberger | 06.00 Uhr, 21. Jänner 2020
Ganglbauer will die Parkinson-Forschung vorantreiben. Foto: Lucija Novak
„Ich habe einen Motor in mir“, sagt Gerald Ganglbauer. Dieser Motor lässt ihn seit Jahren unermüdlich, ehrenamtlich für die Erforschung von Parkinson kämpfen. Zu diesem Zweck hat der Steirer im letzten Jahr das Album „Parkinsong Duets“ herausgebracht. Unter dem Motto: „Auch Menschen mit Parkinson können Rockstars sein“, nahmen Rockmusikern, wie The Base aus Graz, gemeinsam mit Erkrankten Lieder auf.
Mit diesem Projekt, das Ganglbauer ehrenamtlich durchführte, sollten aber nicht nur Parkinsonpatienten sichtbar gemacht werden. Das eigentliche Ziel des Steirers war, mit dem Verkauf des Albums genug Geld zu sammeln, um einen Preis für die Parkinsonforschung ins Leben rufen zu können. Und das ist Ganglbauer auch gelungen. Das Album wurde vielfach verkauft. Mit dem Reinerlös konnte der „Parkinsong Award“ nun mit 10.000 Euro dotiert werden. Der Forschungspreis wird am 13. Februar in Graz zum ersten Mal verliehen.
Damit möchte der 61-Jährige der Wissenschaft einen Anreiz geben, sich intensiver mit der Heilung dieser Krankheit zu befassen. Die Motivation für seine Projekte fußt in Ganglbauers persönlicher Betroffenheit. Im Jahr 2006 erhielt der damals 48-Jährige selbst die Diagnose Parkinson. Seither gründete er selbst mehrere Selbsthilfegruppen für Parkinsonpatienten, so auch in Graz. „Der Sinn des eigenen Lebens kann sich an jeder Wegkreuzung ändern“, begründet der Steirer sein Engagement.
ZUR PERSON
Gerald Ganglbauer wurde am 24. Februar 1958 in Graz geboren. Er studierte Kommunikationswissenschaften, Journalismus und Mediensoziologie. 2006 erhielt Ganglbauer die Diagnose Parkinson. Seither setzt sich der Steirer für die öffentliche Wahrnehmung und die Erforschung der Krankheit ein.
Aber Ganglbauers Einsatz geht darüber hinaus. „Wenn man eine solche Diagnose erhält, wächst das Bedürfnis den Menschen verständlich zu machen, wie man sich fühlt“, erzählt er. Darum veröffentlichte Ganglbauer seine Autobiografie „Ich bin eine Reise“. Hinter dieser und weiteren Veröffentlichungen steht der Wunsch, Einblicke in die Erkrankung zu geben und darauf aufmerksam zu machen.
Der Parkinsong Award soll aber nicht das letzte Projekt des Steirers bleiben. Solang es seine Erkrankung zulässt, möchte Ganglbauer den Motor in ihm weiterlaufen lassen und 2022 ein neues Album mit Duetten zur Finanzierung des Awards veröffentlichen.
CD TIPP
2019 veröffentlichte Gerald Ganglbauer, das Album „Parkinsong Duets“. Darauf finden sich Duette, die Rockmusiker mit Parkinsonpatienten aufgenommen haben. Der Reinerlös fließt in den Forschungspreis „Parkinsong Award“. parkinsong.org
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